Crescentia Girtler, geborene Niggl aus Friedberg bei Augsburg

Auf dem Zettel bei diesem Bild ist zu lesen:

 

„Bild meiner Urgroßmutter Crescentia Girtler, geborene Niggl aus Friedberg bei Augsburg. In 2. Ehe verehelicht mit dem Obristlieutenant Dominik Girtler“.

 

Geschrieben ist dieser Text offensichtlich vom Vater meines Großvaters, der ebenso Rudolf hieß. Den Zusatz „Ur-* hat offensichtlich mein Großvater eingefügt.

 

Diese Daguerreotypie von Crescentia Girtler befand sich ebenso im Nachlass meines Großvaters Rudolf Girtler. Sie dürfte um 1845 verfertigt worden sein.

 

Crescentia Girtler war also die Frau von Dominik Girtler, des Obristlieutenants im österreichischen Heer gegen Napoleon. Sie dürfte Dominik um 1800 geheiratet haben. In Ihrem Besitz befand sich die geheimnisvolle Kreuzreliquie (siehe 3d).

 

 

Eine Daguerreotypie ist eine frühe Form der Fotografie, sie ist benannt nach dem französischen Maler Louis Jacques Mandé Daguerre benannt, der zwischen 1835 und 1839 diese Art der Fotographie entwickelt hat.

 

Die Daguerreotypie ist eine Fotografie auf einer spiegelglatt polierten Metalloberfläche. Außerdem ist jede Daguerreotypie ein Unikat, das nicht ohne weiteres vervielfältigt werden kann, was allerdings seinerzeit ihre Wertschätzung eher erhöhte. Die Schattenpartien der Aufnahmen werden durch blankes Silber repräsentiert. Je nachdem, ob sich darin Licht oder Dunkelheit spiegelt, sieht man eine Daguerreotypie negativ oder positiv (sie wird allerdings den Positiv-Verfahren zugerechnet). (siehe mehr dazu unter D. in Wikipedia)

 

Über Crescentia Girtler kamen Tagebuchaufzeichnungen u.a. Schriften von ihrem 1. Mann Franz Eggenberger in unseren Besitz. Unter diesen Schriften befindet sich auch ein Zeugnis, nach dem Franz Eggenberger seine Lehrzeit als Feldscher (Militärarzt – bzw. Militärbader) als Geselle beendet hat. Die ärztliche Kunst konnte als Handwerk erlernt werden.

 

Aus seinen Tagebuchaufzeichnungen, die man noch transkribieren sollte, geht z. B. hervor, dass Eggenberger um 1790 mit seiner Heereseinheit während der napoleonischen Kriege durch Spital am Pyhrn gezogen ist, wo man nächtigte - wahrscheinlich im Herrenhaus der alten Schmiede, in dem später meine Eltern ihre Ordination hatten und in dem wir auch wohnten.