Forschung über die Zadruga, der alten bäuerlichen Großfamilie in Kroatien

Ich besuchte in den nächsten Semestern eifrig Vorlesungen und Seminare, nahm aber auch an Ausgrabungen teil. Zu meinen Lehrern gehörten in der Ethnologie die Professoren Heckel und Hirschberg, aber auch Univ. Ass. Karl Wernhart und Dozent Engelbert Stiglmayr, dem ich gerade, was die Feldforschungstechnik anbelangt, viel verdanke. Ich fuhr einmal mit ihm und Freunden vom Institut für Ethnologie, dies waren Traudl Vetschera, die später mit ihrem Rollstuhl viel beachtete Forschungen in Indien durchführte, Jana Salat, eine äußerst liebe und gescheite Kollegin, und ihr Herr Gemahl Josef, der ein sehr scharfsinniger Ethnologe war und frühzeitig in die Ewigkeit voranging, nach Kroatien, um dort im Dorf Kalnik über die alte Bauernkultur zu forschen. Eine nette Dame von der Universität Zagreb dolmetschte uns wunderbar.

 

Mich interessierte dabei von der Rechtssoziologie her die alte Zadruga, eine Form der bäuerlichen Großfamilie, in der der gesamte Hof mit Pferden usw. im Gemeinschaftseigentum der Großfamilie stand. Diese urkommunistische Zadruga hatte sich im Kommunismus erhalten. Ich beobachtete und führte spannende Gespräche. Darüber schrieb ich eine kleine Arbeit, die Engelbert Stiglmayr in der von ihm herausgebrachten Zeitschrift einige Zeit später publizierte. Hier ist diese Arbeit wiedergegeben: