Pater Stephen Fuchs und die Feldforschung

Ungefähr zehn Jahre nach meinem Aufenthalt in Indien wurde ich gebeten für einen Sammelband, der in Bombay bzw. Mumbay zu Ehren von P. Stephen Fuchs erscheinen soll, einen Aufsatz zu schreiben.

Ich sagte sofort zu und schrieb ein Essay über die „Teilnehmende Beobachtung“. Eingangs hielt ich fest, dass ich meinen Aufsatz P. Fuchs widme, dessen Ratschlägen ich für meine Feldforschung viel verdanke. Im Eingangskapitel führe ich aus, dass die Überlegung von P. Fuchs stammt, besser ein kleines Gebiet genau als ein großes ungenau zu erforschen. In diesem Sinn habe ich auch meine Studie über den Panchayat verfasst.

 

Ich gestatte mir, hier meinen Aufsatz, den ich zu Ehren von P. Fuchs verfasst habe, wiederzugeben:

In meinem Buch „Methoden der Feldforschung“ zitiere noch einen wichtigen Satz von P. Fuchs, den er mir einmal mitgeteilt hat und den ich hier wiedergeben will:

 

Der Kulturwissenschafter (Völkerkundler und Soziologe) soll mehr ein Dichter sein als ein Statistiker. Er muss mehr mit Intuition arbeiten als mit Zahlen. Ich habe daher Sympathien für ihre unorthodoxen Methoden

Vor nicht allzu langer Zeit schickte mir eine Dame aus Salzburg einen Brief, den P. Fuchs ihrer verstorbenen Mutter geschrieben hat. Im Nachlass ihrer Mutter habe sie ihn gefunden. Da P. Fuchs meinen Namen mit Wohlwollen in dem Brief erwähnt, schenkte sie mir diesen interessanten Brief.

 

Ich halte diesen Brief in Ehren, P. Fuchs bezeichnet mich in dem Brief als „Naturburschen, der aber ein guter Kerl und recht intelligent ist“. Ich bin geehrt und freue mich über diese Einstufung von P. Fuchs.