Otto Margulies – Bergsteiger und jüdischer deutschnationaler Burschenschafter

- jüdische Kulturzeitschrift David und Aula

Derselbe Aufsatz von mir ist nicht nur in der jüdischen Kulturzeitschrift David erschienen sondern wortwörtlich auch in der Zeitschrift „Aula“. Die Aula, die sich selbst als „unangepasste“ Zeitschrift sieht, wird u.a. von dem Politikwissenschafter Reinhold Gärtner von der Universität Innsbruck als „rechtsextrem“ eingestuft. Da zum Publikum der Aula auch Mitglieder farbentragender deutschnationaler Studentenverbindungen gehören, sah ich es als wichtig an, auch diesen mitzuteilen, dass Antisemitismus, Rassismus jeder Art aber auch übertriebener Nationalismus schädlich und menschenverachtend sind. Margulies hat als deutschnationaler und jüdischer Burschenschafter erlebt, dass er wegen seiner jüdischen Herkunft aus Hütten es Alpenvereins, der damals antisemitisch ausgerichtet war, verjagt wurde. Daher war ich daran interessiert, dass auch Aula-Leser vom Schicksal Otto Margulies, der im Gesäuse tödlich abstürzte, erfahren.  Ich tat dies auch in der Hoffnung, dass gewisse Leute ihre ablehnende Haltung gegenüber Juden und anderen Menschen „an Rande“ revidieren.   

 

Eben, weil ich in der Aula – obwohl in bester Absicht – geschrieben habe, bekam ich mit Herrn Professor Gärtner von der Universität Innsbruck große Schwierigkeiten, die einiges bewirkt haben. Darüber erzähle ich im nächsten Kapitel mehr.

In früheren Jahren habe ich viele Klettertouren unternommen. So kletterte ich auch durch die Hochtornordwand im Gesäuse. Im Anschluss daran suchte ich in Johnsbach den bekannten Bergsteigerfriedhof auf. Auf diesem sind Bergsteiger begraben, die vor allem in der Zwischenkriegszeit hier im Gesäuse abgestürzt sind. Unter den toten Bergsteigern finden sich viele Wiener. Man hielt es offensichtlich für klüger diese gleich hier in Johnsbach zu bestatten, als sie um teures Geld nach Wien zu überführen. Unter den Grabsteinen fiel mir der von Otto Margulies auf, der mich

 

wegen seiner Grabinschrift zu interessieren begann, denn in dieser heißt es, dass

hier ein Burschenschafter begraben liegt, der aber auch Mitglied des „Alpenvereins

Donauland“ ist. Darauf schrieb ich in der jüdischen Kulturzeitschrift David im Jahre 1991 diesen Aufsatz:

Derselbe Aufsatz von mir ist nicht nur in der jüdischen Kulturzeitschrift David erschienen sondern wortwörtlich auch in der Zeitschrift „Aula“. Die Aula, die sich selbst als „unangepasste“ Zeitschrift sieht, wird u. a.  von dem Politikwissenschafter Reinhold Gärtner von der Universität Innsbruck als „rechtsextrem“ eingestuft. 

 

Da zum Publikum der Aula auch Mitglieder farbentragender deutschnationaler Studentenverbindungen gehören, sah ich es als wichtig an, auch diesen mitzuteilen, dass Antisemitismus, Rassismus jeder Art aber auch übertriebener Nationalismus  schädlich und menschenverachtend sind. Margulies hat als deutschnationaler und jüdischer  Burschenschafter erlebt, dass er wegen seiner jüdischen Herkunft aus Hütten es Alpenvereins, der damals antisemitisch ausgerichtet war, verjagt wurde.  Daher war ich daran interessiert, dass auch Aula-Leser vom Schicksal Otto Margulies, der im Gesäuse tödlich abstürzte, erfahren.   Ich tat dies auch in der Hoffnung, dass gewisse Leute ihre ablehnende Haltung gegenüber Juden und anderen Menschen „an Rande“ revidieren.    

 

Eben, weil ich in der Aula – obwohl in bester Absicht – geschrieben habe, bekam ich mit Herrn Professor Gärtner von der Universität Innsbruck große Schwierigkeiten, die einiges bewirkt haben. Darüber erzähle ich im nächsten Kapitel mehr.