15. und letzter Hirtenbrief: Ausklang. Geisterbahn und Symposion im Prater

Der Besuch im Prater, soziologisch-philosophischer Biergenuss im Schweizerhaus als Abschluss des Semesters

Liebe Damen und Herren !

 

Am 25. Juni 2020  traf ich mich, wie mit Ihnen ausgemacht, mit ein paar netten Teilnehmerinnen und Teilnehmern an meiner Vorlesung vor dem Riesenrad im Wiener Prater. Ich war mit dem Fahrrad angereist.  (Wir hielten ob der Corona-Krise einen gebührenden Abstand voneinander. Ich hatte ein Desinfektionsmittel dabei).   Lediglich vier liebenswürdige charmante Damen waren erschienen und drei  heitere Herren, unter ihnen mein ehrenamtlicher Assistent Klaus Friedsam, dessen Organisationstalent es zu verdanken ist, dass überhaupt wer erschienen ist. Wir wanderten durch den Prater. Ich erzählte einiges über die Randkultur der Schausteller, aber auch über die Praterfamilien und die Geschichte des Praters (wenn jemand von Ihnen am Prater interessiert ist, so kann er in meinem Buch „Streifzug durch den Wiener Wurstelprater“ nachlesen). Wir trafen meinen Freund Herrn Milan Brantusa,  der uns zu einer Gratisfahrt in seiner Geisterbahn einlud. Anschließend suchten wir das „Schweizerhaus“ auf, wo jede und jeder auf meine Kosten sich je ein schäumendes Bier oder ein anderes Getränk schmecken ließ. Wir taten dies im Sinne des griechischen Symposions (griech. – Trinkgelage - von sympoteien d.h. gemeinsam trinken), bei dem Platon, Sokrates und andere weise  Leute  416 v. Chr.  gemäßigt Wein tranken und Gescheites von sich gaben.  

 

Ich hoffe, man war zufrieden. Wir gingen noch gemeinsam bis zum Riesenrad, wo ich mein Fahrrad geparkt hatte. 

    

Während dieses außergewöhnlichen Semesters habe ich versucht, Ihnen durch meine Hirtenbriefe darzutun, wie es in diversen Randgruppen bzw. Randkulturen  hinsichtlich der sozialen Kontakte, Konflikte, Stigmatisierungen usw. aussieht, Wichtig war mir auch zu zeigen, welche Symbole und Rituale für die Menschen dieser Gruppen wichtig sind,  welche Strategien sie entwickeln. um mit ihren Problemen fertig zu werden, usw. – ganz im Sinne der Kultursoziologie, wie ich sie in meinem Methoden-Hirtenbrief erläutert habe.

 

Hoffe, Sie mit meinen kultursoziologischen Geschichten und Interpretationen nicht gelangweilt zu haben. Bitte schauen Sie sich die Texte an, die ich Ihnen geschickt habe.  Bin gespannt, ob ich von Ihnen Rückmeldungen bekomme.

 

Abschließend sei Herrn Baccalaureus Artium Klaus Friedsam, meinem  „ehrenamtlichen Assistenten“, für seine liebenswürdige und großartige Mitarbeit gedankt.  Ihm ist es wichtig, gute Kontakte zu den Studierenden herzustellen. Auch danke ich sehr dem genialen Herrn MMMMag. (er ist vierfacher Magister) Alexander Lewisch für seine freundschaftlichen Ratschläge und fürsorglichen Hilfen bei der Herstellung der Kapiteln. Schließlich bedanke ich mich ganz besonders bei meinem Freund Gerald Gamauf, Diplomingenieur und Privatgelehrter,  für seinen Einsatz um die “fingerfertige” Digitalisierung (kommt von digitus - der Finger), Strukturierung und “Verbesserung” meiner nun in den Weiten des Internets flatternden 15 Hirtenbriefe. Einfügen möchte ich, dass ich größte Sympathien für vagabundierende Hirten, wie ich sie in Siebenbürgen kenne, habe. Diese Hirtenbriefe, zu verfassen und  zu schreiben hat mir wahre Freude bereitet. Dieses Hirten- werk ergeht nun an Sie.   Vielleicht „blättern“  Sie in diesem, wenn Sie einmal die Lust verspüren, etwas über Randkulturen lesen zu wollen.

 

Wenn Sie auf  der Straße einmal einen Straßenmusikanten sehen, geben Sie ihm eine Kleinigkeit, er wird sich freuen. Mir hat vor einigen Monaten ein rumänischer Straßenmusikant, den ich stets freundlich grüße und dem ich bisweilen auch ein Honorar für seine Kunst überreiche, auf meine Bitte hin etwas Geld gegeben, ich hatte keines bei mir , damit ich mir in der nahen Bäckerei ein Kipferl kaufen konnte. 

  

 Haben Sie weiterhin Freude an Ihrem Studium!

 Wünsche das Beste und ziehe weiter

 Ihr Roland Girtler

 Wien, September  2020

Weiterführende Links

Fotos von und mit mir

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